Die Tour-Berge

Zwei der berühmtesten Anstiege des berühmtesten Radrennens der Welt. Jeder hat ja seinen Traum davon, was er oder sie im Leben einmal machen möchte. Bei mir war es dieser. Schon 2004 ging es das erste Mal hinauf nach L'Alpe d'Huez. Aber für den Galibier reichte es damals nur mit dem Auto auf der Heimreise. Also gab es die beiden sechs Jahre später, im Juni 2010, im Doppelpack innerhalb von 3 Tagen. Seitdem weiß ich: 3000 Höhenmeter binnen 72 Stunden sind gar nicht so kompliziert. Aber ungeheuer spannend und eindrucksvoll!

Tour de Torsten: Alpe d'Huez

Tour de Torsten: Col du Galibier

Giro di Torsten: Passo Stelvio

  • Lermoos, 10.8.23
    Lermoos, 10.8.23
    Der Giro d'Italia bestand für mich aus vier Etappen. 1. Tag: Weilheim (D) - Lermoos (A). Mit 70 km und 700 Höhenmetern ein bisschen aufwärmen. Und dann Abendstimmung im Ehrwalder Becken.
  • Zugspitze on Fire
    Zugspitze on Fire
    Schon allein die Zugspitze im Alpenglühen war es wert, diese Tour zu starten.
  • Grüner wird's nicht
    Grüner wird's nicht
    Sommermorgen in den Alpen - und nichts als Stille. 
  • Fernpass
    Fernpass
    2. Etappe: Lermoos (A) - Pfunds (A), 90 km, 800 Höhenmeter. Das Streckenprofil war dabei nicht die Herausforderung ...
  • Runway ahead
    Runway ahead
    ... sondern das hier. Ich habe jetzt dreimal den Fernpass (1210m) überquert, und jedes Mal geht mir dabei dieses Flughafen-Verkehrsschild durch den Kopf. Warum wohl?
  • Einfahrt zur Startbahn
    Einfahrt zur Startbahn
    Darum. Man hat sich die relativ simplen 2 Kilometer von Biberwier zur Fernpasshöhe hochgekurbelt, eine kurze Rast neben der Straße gemacht - und dann erwartet einen das hier. DAS ist die härteste Strecke der Alpen. Nicht der Glockner, nicht der Galibier. 
  • Der härteste Zweitausender
    Der härteste Zweitausender
    Mehr als 2.000 Kraftfahrzeuge schieben sich in Spitzenzeiten die B179 Fernpassstraße hinab - pro Stunde. Einen Radweg gibt es nicht. Man muss als Rennradfahrer also extrem gute Laune haben, um die 7500 Meter Abfahrt mit 5% Gefälle in diesem Strom mitzuschwimmen, mal fest auf der Bremse, mal schnell rollen, um kein Hindernis zu sein. Bis man dann endlich das rettende Nassereith erreicht. Ich bin sowieso kein Fan von Abfahrten. Aber diese hier kann man nur hassen. Doch für manche Touren geht es eben leider nicht anders. Und eine Konzentrationsübung ist es allemal. 
  • Inntalradweg
    Inntalradweg
    Unten auf 700 Metern angekommen, entschädigt der bequeme und meist recht schöne Inntal-Radweg dann für die Fernpass-Abfahrt.
  • ... kerl
    ... kerl
    Preisfrage: Wie lautet der erste Teil des gesuchten Wortes?
  • Der junge Inn
    Der junge Inn
    Man blickt dem Schweizer Engadin (also "Inngau") entgegen, wenn man beim Abendspaziergang über die nagelneue Radwegbrücke von Pfunds läuft.
  • Pfunds, innabwärts
    Pfunds, innabwärts
    Achtung, typischer Torsten-Kalauer: Am Abend der zweiten Etappe war ich in einem echten In(n)-Lokal essen.
  • Pfunds, alte Innbrücke
    Pfunds, alte Innbrücke
    Auch das zweite Etappenziel auf knapp 1000m empfing mich traumhaft: Mit einem buchstäblichen steinalten Ortskern.
  • Pfunds, Platzkonzert
    Pfunds, Platzkonzert
    Außerdem hat die Gemeinde anlässlich meiner Durchreise dankenswerter Weise ein festliches Abendkonzert auf dem Dorfplatz geben lassen. :-) 
  • EU-Außengrenze
    EU-Außengrenze
    Etappe 3: Pfunds (A) - Martina (CH) - Reschenpass (I). "Ich bin schnell mit dem Rennrad, drum bin ich bereits in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz!" (Frei nach Vico Torriani). 
  • Hochkurbeln
    Hochkurbeln
    Man knutscht die Schweiz nur 5 Minuten im kleinen Grenzdorf Martina. Danach erhebt man sich, wieder in Österreich, hoch über den Inn und sagt dem Tal "Uf Wiederluege". Es geht 400 Meter rauf nach Nauders. Schön gleichmäßig mit 6%.
  • Italia
    Italia
    "Lasciatemi cantare / con la guitarra in mano / lasciatemi cantare una canzone piano, piano." (Adriano Celentano) Nach 48 Stunden und 2.200 Höhenmetern ist die Strecke Weilheim - Italien geschafft, und ein Liedchen geht genüsslich über meine Lippen.
  • Reschensee
    Reschensee
    Am See ist man schon die ersten Meter von der Passhöhe wieder hinabgerollt. Für mehr als zwei ich-war-hier - Fotos habe ich mir die Zeit aber nicht gegönnt. Erstens waren ein paar Wölkchen am Himmel und zweitens geht es da oben zu wia'd Sau.
  • Der versunkene Kirchturm
    Der versunkene Kirchturm
    Der Massentourismus am Reschensee rührt daher, dass es sich um eine der wenigen Alpenhauptquerungen handelt - aber wohl auch daher, dass es den spektakulären Kirchturm von Altgraun zu sehen gibt.
  • Soo muss Radweg!
    Soo muss Radweg!
    Der Etschtal-Radweg ist vom Feinsten: Eine durchgängig asphaltierte, von der Hauptstraße teils kilometerweit entfernte, nur Radfahrern vorbehaltene Piste sorgt für eine sichere und bequeme Abfahrt von fast tausend Höhenmetern vom Rechenpass bis kurz vor Meran. Mitten durch Wälder, Wiesen und Weinhänge. 
  • Geh' ma steil!
    Geh' ma steil!
    Dass es bei so einem Abstieg gelegentlich etwas steiler wird, kommt da natürlich vor. Aber das Vinschgau achtet auf die Sicherheit: Teilweise stehen dort Tempo-30-Schilder extra für uns Radfahrer.
  • Lunghezza: 25km - Pendenza: 7,5%
    Lunghezza: 25km - Pendenza: 7,5%
    Etappe 4: Prad (I) 900m - Stilfserjoch (I) 2758m. Es warten finale 24km und 1850 Höhenmeter. Nach einem Ruhetag im Quartier in Schlanders dann also der große Tag. Der, für den die ganze Reise stattfand. Der, der seit zehn Jahren geplant war. Der höchste Pass beim Giro d'Italia, der höchste Alpenpass Italiens überhaupt.
  • Traum in blau
    Traum in blau
    Und ja, mir san mit'm Radl da. Nicht dass noch jemand denkt, ich hätte den Helm nur als Fake aufgesetzt.
  • Fausto Coppi
    Fausto Coppi
    ... und ich haben jetzt diese Tour gemeinsam. Das war's auch schon, er war ja doch ein bisschen schneller seinerzeit. Aber ein beeindruckendes Gefühl, einen Giro-Anstieg zu fahren, ist es schon.
  • Bella Vista
    Bella Vista
    Schöner Ausblick. Da kann keiner was anderes behaupten. Sommerfrische in Trafoi auf 1500m. Nun gut, der Ausblick beinhaltet das Wissen, dass es genau daaa rauf geht (na gut, nicht ganz bis zur Ortlerspitze).
  • 7 - 8 Prozent
    7 - 8 Prozent
    Sieht recht machbar aus? Ist es auch. Der Stelvio wird so gut wie nie zweistellig. Das ist der Vorteil, wenn der Anstieg 24 Kilometer lang ist. Man trete gleichmäßig seinen Stiefel, setze sich Zwischenziele und komme so dem Pass in Ruhe immer näher.
  • 48 Kehren
    48 Kehren
    Es ist ein bisschen gemein und doch motivierend zugleich: Die Kehren werden wie im Countdown runtergezählt. Dumm halt nur, dass es nicht bei 10 oder so beginnt - sondern bei 48. Dafür weiß man immer: Es hat ein Ende!
  • Berghotel, 2200m
    Berghotel, 2200m
    So zwischen 1700 und 2000 ist der härteste Teil. Danach kommt in einer kleinen Senke dieses schöne Berghotel mit dem wichtigsten überhaupt: Erstens Apfelstrudel mit Vanilleeis. Und zweitens ein Zwischentreffen mit Isabel. 
  • Berghotel, bergauf
    Berghotel, bergauf
    Foto in Gegenrichtung. Wer genau hinsieht, erkennt die Kehren, die auf den Pass führen. Nur noch 550 Höhenmeter. Kindergeburtstag! ;-)
  • Wie schafft man das? (1)
    Wie schafft man das? (1)
    Erstens, dieser Blick in die Weite der Bergwelt und die zauberhafte Vegetation am Straßenrand, die sich mit jeder Kehre zu ändern scheint und die ganze Bandbreite der Natur abspielt.
  • Wie schafft man das? (2)
    Wie schafft man das? (2)
    Zweitens: Es gibt die Aussicht auf absolut geniale Sportfotos von einem selbst, aufgenommen von Profifotografen am Rand der Strecke.
  • Wie schafft man das? (3)
    Wie schafft man das? (3)
    Also, WIRKLICH gute Fotos, in voller Fahrt, wo man, drittens, auch mal einen Beweis hat, dass man sich ordentlich anstrengt. :-)
  • Wie schafft man das? (4)
    Wie schafft man das? (4)
    Viertens: Man hat ein Begleitfahrzeug dabei. (Oder was tut der kleine blaue Peugetot mit Weilheimer Kennzeichen sonst da oben?)
  • Take Kehr!
    Take Kehr!
    Ich kann das nur jedem empfehlen: Such Dir war Großes aus, arbeite Dich Stück für Stück dran hoch - und dann genieße den Erfolg und die Aussicht!
  • Passo Stelvio: Am Ziel (1)
    Passo Stelvio: Am Ziel (1)
    "In the burning heart, the unmistakable fire" Das Liedchen im Kopf war dasselbe wie 2010 auf dem Col du Galibier. Du schaust auf dieses Pass-Schild und zweifelst kurz, ob das real ist.
  • Passo Stelvio: Am Ziel (2)
    Passo Stelvio: Am Ziel (2)
    Aber dann wird Dir schnell klar, dass einfach nur das geschehen ist, was Du mit ganzem Herzen gewollt hast. Und das ist nicht irreal - sondern folgerichtig!
  • Meins!
    Meins!
    Man beachte den Namenszug auf dem Rennrad-Rahmen. Nicht dass es noch heißt, jemand anderer wäre für mich da hochgefahren.
  • Kehr-Aus
    Kehr-Aus
    Auf quaeldich.de wird diese Passage augenzwinkernd als "Kehren-Nirvana" bezeichnet. Finde ich nicht. Selten im Leben weiß ich so genau, wo ich bin, wie auf solchen Anstiegen. (Man darf sie sich natürlich erst hinterher von oben anschauen, sonst könnte man glatt ins Grübeln kommen...)
  • Ende eines steinigen Weges
    Ende eines steinigen Weges
    Nach 265 Kilometern und 4.000 Höhenmetern war dieser wunderbar steinige Weg zu Ende, und das beste Foto kommt natürlich zum Schluss. Nein, Isabel und ich stehen nicht auf dem Mars. Einfach nur in der Ortlergruppe, und 50 Meter rechts davon tummeln sich Hunderte von Ausflüglern. Macht aber nix. Ist trotzdem ein Bild für die Ewigkeit. :-)

Es war ja klar: Nach dem 2645 Meter hohen Galibier musste noch eine Schippe drauf. Dass es dreizehn Jahre gedauert hat, macht bei einem Lebenstraum überhaupt nichts. Von Prad in Südtirol auf das Stilfserjoch, im Zuge einer dreitägigen Anreise: Bei so einem Projekt muss alles stimmen, von der eigenen verfügbaren Zeit über den Trainings-Stand bis zu einer langen stabilen Wetterlage. Im August 2023 war endlich alles bereit für den Volltreffer.