Was für ein Turnierverlauf aus deutscher Sicht! Zuerst scheidet Timo Boll am Montag Abend völlig überraschend bereits im Achtelfinale aus, so wie schon in Peking. Das deutsche Lager war nach dem 1:4 leicht schockiert, zumal ja nur zwei Chinesen im Einzel starten durften und damit eine Medaille für Boll näher war als je zuvor. -- 24 Stunden später dann eines der besten Matches aller Zeiten, in dem Dimitrij Ovtcharov nach 2:0-Führung und 2:3-Rückstand mit einem 4:3-Sieg ins Halbfinale einzog - wobei ich das (so wie der Blatter Sepp im Fußball) direkt in Verlängerung der Mittellinie von der VIP-Tribüne aus miterleben durfte.
Ein Glück dass es beim Tischtennis spannend genug ist, denn mit den anderen Sportarten wird es nichts: Kein Witz - die Tickets sind nur online buchbar und können nur mit einer Kreditkarte derjenigen Firma bezahlt werden, die zu den Hauptsponsoren zählt. Das ist die dümmste Marketingstrategie, die ich je gesehen habe: Ich werde bestimmt nicht meine Kreditkarte gegen eine in Deutschland weit weniger verbreitete tauschen, nur um einmal für 50 Pfund ins Schwimmstadion zu kommen - und wenn ich jemals eine neue brauche, dann bestimmt nicht von der Firma, die mich daran gehindert hat. 😋
Dann eben etwas Sightseeing: Big Ben (ich war sogar pünktlich zu dem berühmten Glockenschlag), Buckingham Palace (für einen Königspalast eigentlich angenehm banal und man kann direkt davor stehen - very british eben), Westminster Abbey (eine Kirche, die wesentlich zu groß ist, um sie auf ein einziges Bild zu bekommen, genauso wie St. Paul's Cathedral im übrigen). Ich habe es nicht nachgelesen, aber es sieht so aus, als wären Repräsentativbauten in London doch alle eine Nummer größer als in Deutschland. Groß genug jedenfalls, um nach 4 Stunden Spaziergang erst mal viele Eindrücke verarbeiten zu müssen.
Mehr dann am Donnerstag nach dem deutschen Medaillenspiel.